Huayllay
Ein geologisches Wunder – Der Steinerne Wald von Huayllay
Auf den ersten Blick sieht der steinerne Wald von Huayllay etwas künstlich aus, so wie Stonehenge’s peruanischer Cousin. Doch diese seltsamen Formationen entstanden auf natürliche Weise, das Ergebnis tausender Jahre natürlicher Erosion. Wind, Wasser und uralte Gletscher trugen zu dieser einzigartigen Landschaft bei.
Die Einheimischen bezeichnen es als „Bosque de Piedras“ – ein Wald aus Stein. Reist du in die Pasco-Region, um durch diese natürlichen Formationen zu wandern (oder zu klettern), erwarten dich ein paar schöne Aussichten. Das Gebiet des steinenen Waldes umfasst etwa 16.815 Hektar und befindet sich auf einer Höhe von 4.310 Metern über dem Meeresspiegel.
Die Felsformationen stammen aus dem Beginn des Känozoikums. Obwohl sie stabil sind, haben einige der Steine ein sehr prekäres Aussehen. Riesige Gesteinsbrocken wurden in kleine Säulen geschnitten. Andere Steine haben die Form eines Bogens. Diese großen, ungewöhnlich geformten Felsen sind ein beliebtes Ziel für Kletterer. Es ist anspruchsvolles Gelände, und Kletterer müssen sich an die Höhe anpassen, bevor sie versuchen, die Felsen zu erklimmen.
Die Gesteinsformationen wurden anfänglich gebildet, als vulkanische Aktivität Schichten von vulkanischer Asche oder Ignimbrit auf der Landschaft ablagerte, die ein Plateau auf Schichten aus Sandstein, Kalkstein und Konglomerat bildeten. Der Ignimbrit ist ein sehr poröses Gestein, daher ist er besonders anfällig für Erosion. In der jüngsten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren verursachten die Abläufe des Einfrierens, Auftauens und Wiedergefrierens von Schnee auf dem Plateau, dass Schmelzwasser in die Risse des Gesteins eindrang und sie vergrößerte. Das führte schließlich dazu, dass große Teile des Felsens abbröckelten und die tief erodierten Formationen hinterließen, aus denen heute der Bosque de Piedras besteht.
Wo ist der Steinwald von Huayllay?
Der Steinwald von Huayllay liegt im Bezirk Huayllay, Provinz und Departement Pasco. Er ist 40 Kilometer von der Provinz Cerro de Pasco entfernt, die sich in der höchsten Ebene Perus befindet: dem Plateau del Bombón auf 4.310 Metern über dem Meeresspiegel. Er ist durch die Errichtung des Nationalheiligtums von Huayllay geschützt.Wie kommst du von Lima zum Steinwald von Huayllay?
Um dorthin zu gelangen, gibt es drei Möglichkeiten von Lima aus, die vom konventionellen fahren mit dem Auto bis zum Backpacker reichen.
1. Möglichkeit: Lima – Cerro de Pasco – Huayllay
Mit dem Auto oder dem Bus von Lima nach Cerro de Pasco auf der Hauptstraße fahren. Die Reisedauer beträgt etwa sieben Stunden. Wenn du um 21.45 Uhr mit dem Bus fährst, bist du fast in der Morgendämmerung in der Stadt. Von Cerro de Pasco aus kannst du ein Sammeltaxi nach Huayllay nehmen, dessen Fahrzeit eine halbe Stunde beträgt.
2. Möglichkeit: Lima – Huaral – Huayllay
Eine der weitere Möglichkeiten, um Huayllay von Lima aus zu erreichen, besteht darin, von Terrapuerto de Plaza Norte oder von Acho aus über die Panamericana Nord nach Huaral anzureisen. An der Tankstelle in Pinasco steigst Du dann in die Minivans, die dann bis zu 4.600 Meter über dem Meeresspiegel aufsteigen um danach bis Huayllay wieder herunterfahren. Bitte sei darauf vorbereitet, dich mit Medikamenten gegen die Höhenkrankheit zu schützen und nimm bei Bedarf Ohrstöpsel mit, die verhindern, das die Höhe dich unangenehm beeinflußt.
3. Möglichkeit: Lima – Canta – Huayllay
Ein weiterer Backpackerweg führt von Lima nach Canta auf der Panamericana Nord, der durch die Cordillera de la Viuda nach Huayllay führt. Die gesamte Reise dauert ungefähr 9 Stunden.
Was kannst du im Steinernen Wald von Huayllay unternehmen?
Es stehen dir elf gut markierte Routen zur Verfügung, von denen die einfachste eine Zeit von drei bis vier Stunden erfordern können. Du kannst kuriose Formen, Fauna, Höhlenmalereien und archäologische Überreste sehen. Der Steinwald hat so viele Attraktionen, dass Besucher viele Tage bleiben und immer etwas anderes unternehmen können. Alleine das betrachten der verschiedenen Figuren dauert recht lange. Umgeben von mehr als 4.000 Felsformationen zwischen Vulkangestein und Sedimenten entsteht das Gefühl, immer von allen Seiten begleitet zu sein.